Goethe gibt jedem, der sich auf ihn einläßt, den Glauben, es könnten unmöglich die anderen auch und schon gefunden haben, was diesem einzig als ihm Vorbehaltenes erscheinen kann.
Hans Blumenberg
Die Fliegenden Goethe-Blätter erscheinen in unregelmäßigen Abständen. Sie enthalten höchst subjektive Überlegungen, Kritiken, Betrachtungen und Anmerkungen ihres Verfassers.
Die Fliegenden Goethe-Blätter wollen nicht neutral, nicht ausgewogen, nicht politisch oder anderweitig korrekt sein, sie wollen nicht recht haben oder recht behalten. Sie wollen nicht darstellen, was man »auch sagen« könnte. Sie gehen von der Grunderfahrung aus, dass zu Goethe nicht nur alles bereits gesagt worden ist, sondern dass auch alles noch einmal gesagt werden wird – und dass es keine Dummheit gibt, die nicht irgendwann einen Dummen findet, der sie verteidigt.
Die Fliegenden Goethe-Blätter sind weder einer bestimmten Richtung der Goethe-Forschung, noch einer bestimmten Methode oder Theorie der Germanistik oder der Germanistik schlechthin verpflichtet. Auch anderen Theorien gegenüber verhalten sie sich nach Möglichkeit synkretistisch.
Goethe ist den Fliegenden Goethe-Blättern kein Objekt der Verehrung, weder Dichterfürst noch Übermensch, weder Zentrum deutscher Geistigkeit noch hölzerne Literaturscheuche. Goethe ist der Glücks- und Pechfall der deutschen Literatur, eitler Selbstbespiegler, der vor einem Fensterkreuz ohne Glas sich wendet und dennoch wohlgefällig sein eigen Abbild zur Kenntnis nimmt.
Alles weitere wird sich weisen müssen …