Es wird Frühling und also Zeit für die schreibende Zunft, Ihre Unkenntnis des Goetheschen Fausts einmal mehr unter Beweis zu stellen. Da schreibt ein „sr“ im Hallensischen Super Sonntag:
„Solch ein Gewimmel möcht ich sehn“ hatte einst der große Goethe seinen Faust im Osterspaziergang sagen lassen.
Nicht ganz. Zwar kommt das Wort Gewimmel tatsächlich im Osterspaziergang vor:
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Aber die zitierte Zeile stammt aus Faustens Todesszene im zweiten Teil der Tragödie:
Solch ein Gewimmel möcht’ ich sehn,
Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn.
Zum Augenblicke dürft’ ich sagen:
Verweile doch, du bist so schön!
Es kann die Spur von meinen Erdetagen
Nicht in Äonen untergehn. –
Aber sonst stimmt’s.