Monsters and Critics weist auf eine kommende Inszenierung des Goetheschen „Werthers“ hin:
Ein Sport-As auf der Höhe seiner Laufbahn beschließt abzutreten. Endgültig. Die Pistole für den letzten Schuss liegt bereit.
So sieht Uwe Janson, Regisseur und Autor, einen den berühmtesten und umstrittensten Helden der klassischen deutschen Literatur, Goethes Werther, der aus Liebesgram und allgemeiner Weltenttäuschung zur Waffe greift. Und dies «in einer Zeit, da Selbstmord so viel wie Mord galt und Selbstmörder zuweilen am Schweif eines Pferdes durchs Dorf gezerrt wurden.»
Liegt ja nahe. Wollen wir hoffen, dass man auch den Mut findet, die aktuelle Doping-Problematik in die Interpretation mit einfließen zu lassen!
Wie oft lull ich mein empörendes Blut zur Ruhe, denn so ungleich, so unstet hast du nichts gesehn als dieses Herz. Lieber! Brauch ich Dir das zu sagen, der Du so oft die Last getragen hast, mich vom Kummer zur Ausschweifung, und von süsser Melancholie zur verderblichen Leidenschaft übergehn zu sehn. Auch halt ich mein Herzgen wie ein krankes Kind, all sein Wille wird ihm gestattet. Sag das nicht weiter, es giebt Leute, die mir’s verübeln würden.